Falsch gedacht: Die 4 größten Irrtümer über Digital Natives
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24. Jänner 2022
Die Digital Natives werden zum stärksten Motor der Wissensgesellschaft – und sie sind die Führungskräfte von morgen. Bezeichnet werden so all jene, die mit dem Internet groß geworden sind: die Millenials (geboren nach 1981) und natürlich die Generation Z. Eines ist klar: Wer schon jetzt in die Digital Natives investiert, wird davon profitieren. Denn Märkte mit überdurchschnittlich vielen Digital Natives genießen um 1,9 Billionen US-Dollar höhere Unternehmensumsätze.
Was aber motiviert diese wachsende Gruppe junger Arbeitskräfte und wie setzt man deren großes Potenzial frei?
ManagerInnen und EntscheiderInnen sowie Digital Natives weltweit geben in einer umfassenden Studie von Citrix Antworten darauf, was sie beim Arbeiten brauchen oder wie sie Einstellungen dazu einschätzen. Die Ergebnisse sind überraschend: In einigen Aspekte liegen Führungskräfte mit ihren Annahmen über die jungen MitarbeiterInnen weit daneben. Kann es sein, dass man einander noch nicht richtig kennen gelernt hat?
Dürfen wir vorstellen: die neuen KollegInnen! Höchste Zeit, einen Blick auf die Fakten zu werfen.
Irrtum 1: Was den Digital Natives am wichtigsten ist
Was erwartet sich die kommende Riege an Arbeitskräften, die auch die zukünftigen Führungskräfte sein werden, vom Beruf? Was wollen Digital Natives tatsächlich?
Hier driften die Einschätzung des Managements und die tatsächlichen Wünschen der Digitalos auseinander. Arbeitsgeräte und Weiterbildung – beides Themen, die bei den Top-Wünschen der Digital Natives keinen Eingang finden. Viel wichtiger sind diesen Zufriedenheit und Stabilität im Job sowie Work-Life-Balance. Und auch wettbewerbsfähiges Gehalt und Zusatzleistungen, also das gesamte Vergütungspaket, bleibt wichtig und ganz vorne dabei. Nicht zuletzt sind es immer auch die persönlichen Beziehungen, die eine Rolle spielen – vor allem die zur/m Vorgesetzten.
Irrtum 2: Wie das beste Arbeitsumfeld für Digital Natives aussieht
Produktivität, Kreativität, Wohlbefinden: Am besten geht das alles auf seinem Platz im Büro neben den KollegInnen! Das scheint die Überzeugung aktueller Führungskräfte zu sein, wenn sie sich ihre Digital-Native-Belegschaft im Office vorstellen. Aber liegen sie mit dieser Einschätzung richtig?
Tatsächlich gibt der Großteil der Digitalos (60 %) an, sich im Home-Office am wohlsten zu fühlen, während Führungskräfte immer noch den Glauben an das Büro als Wohlfühlort pflegen. Über die Auswirkung von Wohlbefinden bei der Arbeit haben wir hier weitere Insights. Auch im Bezug auf Kreativität und Produktivität wird das Office-Setting überschätzt. Den kreativen Flow erlebt rund ein Drittel der Digital Natives an verschiedenen, flexiblen Arbeitsplätzen, 33 % haben kreative Phasen im Büro und die Mehrheit (37 %) gibt an, zu Hause am kreativsten werden zu können.
Und die Produktivität? Rund die Hälfte der Befragten hält das Büro für den produktivsten Ort, gefolgt vom alten Schema: ManagerInnen scheinen dem Home-Office weniger zuzutrauen, die jungen Digitalen geben hingegen an, gut darin zu funktionieren.
Irrtum 3: Welche Technologien Digital Natives für die Arbeit nutzen
Wer täglich den Fokus auf seinen E-Mails hat und daneben gemeinsam mit KollegInnen online Dokumente bearbeitet, ist an genau diese Tools zum Arbeiten gewöhnt. Doch kann es sein, dass junge, digital affine Talente zum Arbeiten ganz andere Technologien nutzen? Der Vergleich, wie Digitalos und Führungskräfte die verschiedenen Arbeitsmittel einsetzen, gibt Aufschluss. So liegen die größten Unterschiede in der Nutzung von Instant-Messaging-Apps (z.B. Slack) und dem Einsatz von privaten Geräten. Hier liegen Digital Natives im regelmäßigen Gebrauch weit vorne. Andererseits nutzen Führungskräfte Tools zum gemeinsamen digitalen Bearbeiten von Dokumenten (Real-Time Collaboration Tools) auffallend öfter als die Digitale Generation. Wer das Nutzungsverhalten seiner Belegschaft kennt, kann jedenfalls eher die richtigen Arbeitsgeräte zur Verfügung stellen – und nicht nur die, die man selbst meistens benützt.
Irrtum 4: An welchem Ort Digital Natives arbeiten wollen
Und wo wollen sie sich aufhalten beim Arbeiten, die nachkommenden digitalen Talente? Wonach suchen sie bei den Stellenausschreibungen?
Bei den Annahmen von Führungskräften zeigen sich ähnliche Irrtümer wie schon zuvor. Vollzeit von zuhause aus zu arbeiten halten ManagerInnen für am wenigsten gewünscht (5 %), dabei ist das der Favorit aller Arbeitsorte bei den Born Digitals: Die meisten (29 %) suchen Vollzeit-Home-Office.
Auch hoch im Kurs bei den Digitalos ist hybrides Arbeiten mit der meisten Zeit davon im Home-Office. Das Gegenteil wird von den Führungskräften vermutet: 59 % der Jungen würden gern im Büro oder überwiegend im Büro arbeiten, so glauben sie. Ein guter Grund, genau hinzusehen – immerhin wird der Markt für junge Talente nicht entspannter.
Es scheint also noch Aufholbedarf zu geben beim gegenseitigen Verstehen und Kennenlernen, schweben doch noch einige Fehlschlüsse in der Luft. Und nicht nur der zukünftige Talentemarkt ist Grund, genau hinzusehen. Wer bei seinem Arbeitgeber optimale Bedingungen vorfindet, kann nicht nur mehr Leistung erbringen, sondern denkt auch nicht ans Wechseln. Und die Loyalität der MitarbeiterInnen macht sich in den Bilanzen bezahlt. Wer sich nicht sicher ist, wie es den jetzigen jungen Digitalen im Unternehmen geht, der fragt am besten oft genug nach und lässt die Teams selbst erzählen, was sie brauchen.
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