Gutes Leadership als Must-have
Leadership, also Führung, bezeichnet die Fähigkeit einer Person, eine Gruppe oder ein Team zu leiten, zu inspirieren und zu motivieren, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
Dabei geht es aber nicht nur um das Ausüben von Autorität. Sondern um die Kunst, Menschen zu fördern, zu entwickeln und zu befähigen.
In der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt ist effektive Führung entscheidend.
Warum? Hier sind einige Schlüsselaspekte:
- Reagieren auf Wandel: Die Geschäftswelt ändert sich ständig. Starke Führungskräfte passen sich an, treiben Neuerungen voran und führen ihre Teams durch Unsicherheiten.
- Motivieren der Mitarbeiter*innen: Engagierte Teams sind produktiver und treuer. Gute Führungskräfte motivieren ihre Mitarbeiter*innen, was zu höherer Zufriedenheit und Bindung führt.
- Teamarbeit fördern: In der vernetzten Arbeitswelt von heute ist es wichtig, effektive Teams zu bilden und die Zusammenarbeit zu stärken. Starke Führung schafft ein Umfeld, in dem alle ihr Potenzial entfalten können.
- Talente entwickeln: Führungskräfte identifizieren und fördern Talente. Sie sind wichtig für die Zukunft des Unternehmens, da sie den Führungsnachwuchs aufbauen.
- Komplexität managen: Die heutige Arbeitswelt ist voller komplexer Herausforderungen. Fähige Führungskräfte analysieren komplexe Situationen, treffen klare Entscheidungen und managen Risiken.
- Kultur und Werte prägen: Führungskräfte beeinflussen die Unternehmenskultur und setzen ethische Standards.
- Wettbewerbsvorteile schaffen: Firmen mit starker Führung sind oft innovativer und agiler. Effektive Führung beeinflusst direkt den Geschäftserfolg.
Leadership-Beispiel 1: Transformationale Führung
Was ist das?
Transformationale Führung ist mehr als nur Anweisungen geben. Sie verändert und inspiriert. Als transformationale*r Leader*in weckst du Begeisterung, förderst Innovation und bringst dein Team dazu, über sich hinauszuwachsen. Du setzt klare Ziele und vermittelst eine Vision, die alle mitreißt.
Vier Säulen prägen diesen Stil:
- Inspirierende Motivation: Du bist Motivator*in, hältst mitreißende Reden und vermittelst eine klare, fesselnde Zukunftsvision.
- Intellektuelle Stimulation: Du forderst dein Team heraus, den Status quo zu hinterfragen und kreativ zu denken.
- Individuelle Berücksichtigung: Jedes Teammitglied wird von dir individuell gefördert und unterstützt.
- Ideales Einflussverhalten: Du lebst Werte und Standards vor, die dein Team inspirieren.
Beispiel: Satya Nadella als CEO von Microsoft
Satya Nadella trat 2014 als CEO von Microsoft an. Zu diesem Zeitpunkt war Microsoft bekannt für seine traditionelle IT-Ausrichtung und kämpfte um seine Position in einem schnell fortschreitenden Technologiemarkt.
Nadella setzte einen radikalen Kulturwandel um. Er veränderte Microsofts Mission zu „jeder Person und jeder Organisation auf dem Planeten zu ermöglichen, mehr zu erreichen“. Er förderte eine Kultur der Empathie, Zusammenarbeit und des lebenslangen Lernens.
Besonders auffällig war sein Umgang mit Open-Source-Technologien und Cloud-Computing. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der Open Source kritisch gegenüberstand, befürwortete Nadella die Zusammenarbeit im Open-Source-Bereich und führte Microsoft als Platinum-Mitglied in die Linux Foundation ein.
Auswirkungen auf Team und Organisation
Unter Nadellas Führung hat sich Microsoft radikal gewandelt. Die Aktienkurse stiegen signifikant an und Microsoft etablierte sich als führend im Bereich der Cloud-Technologie und Künstlichen Intelligenz.
Die Kulturveränderung hin zu mehr Offenheit und Zusammenarbeit führte zu einer gesteigerten Innovation und Anpassungsfähigkeit. Microsoft ist heute nicht nur ein erfolgreicher Player im digitalen Zeitalter, sondern auch ein Vorreiter in Sachen Unternehmenskultur und digitale Transformation.
Dieses Beispiel zeigt, wie transformationale Führung nicht nur die strategische Ausrichtung eines Unternehmens ändern kann, sondern auch die Unternehmenskultur und die Arbeitsweise der Mitarbeiter*innen direkt beeinflusst.
Leadership-Beispiel 2: Servant Leadership
Was ist das?
Servant Leadership dreht sich um das Dienen. Hier steht die Führungskraft im Dienste des Teams. Diese Führungsart betont Werte wie Empathie, Zuhören und die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter*innen.
Ein Servant Leader stellt die Bedürfnisse des Teams über die eigenen und fördert ein Umfeld der Fürsorge und des Respekts.
Beispiel: Howard Schultz als CEO von Starbucks
Howard Schultz, der langjährige CEO von Starbucks, ist ein hervorragendes Beispiel für Servant Leadership. Er transformierte Starbucks von einer kleinen Kette zu einem weltweiten Phänomen.
Wie? Indem er die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter*innen und Kund*innen in den Mittelpunkt stellte. Schultz war bekannt dafür, dass er eng mit seinen Mitarbeiter*innen zusammenarbeitete, ihnen zuhörte und eine Kultur schuf, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert.
Er setzte sich für die Gesundheitsversorgung und Aktienoptionen für alle Mitarbeiter*innen ein. Dabei berücksichtigte er auch Teilzeitkräfte, was damals in der Branche nicht üblich war.
Vorteile für Mitarbeiter*innen und Unternehmen
Die Vorteile von Servant Leadership sind vielfältig. Diese Art der Führung führt zu einer höheren Mitarbeiterbindung, da sich die Mitarbeiter*innen wertgeschätzt und gehört fühlen. Es fördert auch eine stärkere Teamkultur, in der Vertrauen und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen.
Unternehmen, die Servant Leadership praktizieren, erleben oft eine höhere Kundenzufriedenheit, da die Mitarbeiter*innen motiviert sind, außergewöhnlichen Service zu bieten. Langfristig kann diese Führungsphilosophie zu einem nachhaltigeren und ethischeren Geschäftsmodell führen, das sowohl für das Unternehmen als auch für die Gesellschaft von Vorteil ist.
Howard Schultz‘ Ansatz bei Starbucks zeigt, wie effektiv Servant Leadership sein kann, weil es nicht nur das Wachstum des Unternehmens fördert, sondern auch eine Arbeitsumgebung schafft, die auf Fürsorge und Respekt basiert.
So geht Mitarbeiterbindung
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Leadership-Beispiel 3: Situatives Führen
Was ist das?
Situatives Führen bedeutet, dass Führungskräfte ihren Führungsstil den Umständen anpassen. Demnach gibt es keine Einheitslösung für alle Situationen. Stattdessen sollten Führungskräfte flexibel sein und ihren Stil an die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen und der Organisation anpassen.
Die situative Führungstheorie, entwickelt von Paul Hersey und Ken Blanchard, betont, dass Führungskräfte ihre Herangehensweise auf die Aufgabe und die Reife oder Entwicklung der Mitarbeiter*innen abstimmen sollten.
Diese Theorie unterteilt Führungsstile in vier Kategorien: Anweisend (Telling), Verkaufend (Selling), Teilnehmend (Participating) und Delegierend (Delegating), wobei jeder Stil je nach Kompetenz und Engagement der Mitarbeiter*innen angewendet wird.
Beispiel: Steve Jobs als CEO von Apple
Steve Jobs, der legendäre Gründer von Apple, ist ein prominentes Beispiel für situative Führung. Er war bekannt dafür, seine Visionen mit Begeisterung zu verkaufen und konnte Teams sogar dazu motivieren, intern unbeliebte Ideen zu verfolgen – die letztlich sehr erfolgreich waren.
Jobs nutzte auch einen delegierenden Ansatz, indem er die besten Leute für Bereiche einstellte, in denen er selbst nicht unbedingt Experte war, wie z. B. bei der Gründung des Pixar-Filmstudios. Je nach Situation konnte er zwischen verschiedenen Führungsstilen wechseln.
Anpassung des Führungsstils an verschiedene Situationen
Situative Führung erfordert ein tiefes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Teammitglieder. Es geht darum, den richtigen Führungsstil für die jeweilige Situation und Person zu finden.
Zum Beispiel brauchen neue Mitarbeiter*innen oft direkte Anleitung, während bei erfahrenen Mitarbeiter*innen Autonomie eine größere Rolle spielt.
Dieser flexible Ansatz ermöglicht es Führungskräften, ihre Teams effektiver zu leiten, da sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter*innen eingehen können.
Situative Führung fördert die Eigenverantwortung und Motivation der Mitarbeiter*innen und kann zu einer stärkeren Bindung und höherer Leistung im Team führen.
Leadership-Beispiel 4: Charismatische Führung
Was ist das?
Charismatische Leader haben eine Reihe von Eigenschaften, die sie in die Lage versetzen, ihre Anhänger*innen zu motivieren und zu inspirieren.
Zu diesen Eigenschaften gehören: außergewöhnliche Kommunikationsfähigkeiten, ein starkes Selbstvertrauen, emotionale Ausdruckskraft, inspirierende Motivation, eine starke Vision, Leidenschaft, Authentizität und eine hohe Risikotoleranz.
Charismatische Führungskräfte sind oft in der Lage, ihre Visionen sehr überzeugend zu kommunizieren und eine tiefe emotionale Verbindung mit ihren Anhänger*innen herzustellen.
Beispiel: Nelson Mandela
Nelson Mandela steht beispielhaft für charismatische Führung. Trotz enormer persönlicher Opfer, darunter 27 Jahre Haft, blieb er konsequent seiner Botschaft von Frieden und Gleichheit treu.
Seine beeindruckende Führungsstärke in schwierigen Zeiten, seine mitreißenden Reden und sein Engagement, weltweit für Gleichberechtigung einzutreten, machen ihn zu einem der prägendsten charismatischen Führer.
Chancen und Herausforderungen
Charismatische Führungspersönlichkeiten begeistern ihre Teams durch Vorbild und Vision. Sie schaffen ein starkes Zugehörigkeitsgefühl, das zu höherer Arbeitsmoral und Teamgeist führt. Ihre Gabe, Visionen eindringlich und überzeugend zu vermitteln, motiviert Mitarbeiter, über eigene Interessen hinauszugehen. Wichtig ist allerdings, charismatische Führer kritisch zu hinterfragen, um einen positiven und ethischen Einfluss sicherzustellen.
Diese Führungsart steigert Motivation und Engagement, birgt aber auch Risiken. Zu viel Macht und emotionale Bindung an eine Person können problematisch sein. Ein ausgewogener Führungsstil, der inspirierende Aspekte des Charismas mit anderen wichtigen Führungsqualitäten kombiniert, ist daher entscheidend.
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Leadership-Beispiel 5: Demokratische Führung
Was ist das?
Demokratische Führung betont die Teilnahme aller Teammitglieder an Entscheidungen. Hier zählt jede Meinung. Führungskräfte setzen auf Zusammenarbeit und offenen Austausch, wobei sie die Beiträge der Mitarbeiter*innen wertschätzen.
Es geht darum, Eigenverantwortung zu fördern und Mitarbeiter*innen aktiv in Entscheidungen einzubinden, was ein starkes Zugehörigkeitsgefühl schafft. Konsensfindung durch Gruppendiskussion ist hierbei der Schlüssel.
Beispiel: Tim Cook als CEO von Apple
Tim Cook, der CEO von Apple, ist ein Musterbeispiel für demokratische Führung. Seit 2011 hat er eine Kultur etabliert, die Mitarbeiter*innen dazu ermutigt, sich einzubringen.
Sein Stil ist geprägt von Offenheit und der Förderung kreativer Freiheit. Cook umgibt sich mit Personen, die ihn herausfordern und zu kreativen Lösungen inspirieren, was Apple weiterhin erfolgreich macht.
Chancen und Herausforderungen
Vorteile sind unter anderem die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, die Förderung von Teamgeist und die Entwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeite*innen. Allerdings kann diese Führungsform in Krisenzeiten herausfordernd sein und die Vielzahl an Meinungen kann Entscheidungsprozesse verlangsamen. Manchmal fehlt es Mitarbeiter*innen an Erfahrung, um richtige Entscheidungen zu treffen.
Demokratische Führung ist in führenden Unternehmen wie Coca-Cola, Apple und Google verbreitet. Sie respektiert die Meinungen der Mitarbeiter*innen und bezieht sie in Entscheidungen ein, was zeigt, dass Führung auch von unten nach oben funktionieren kann.
Thomas Kleindessner (CEO & Co-Founder von Leaders21) im Interview mit teamecho.
Keine One-fits-all-Lösung
Unsere fünf Beispiele zeigen, wie vielfältig und effektiv Führungsstile sein können. Jeder Stil hat seine Stärken und eignet sich für unterschiedliche Kontexte und Situationen.
Entscheidend ist, dass du den Stil wählst, der für die speziellen Bedürfnisse deines Teams oder deiner Organisation am besten passt. Eine One-fits-all-Lösung gibt es nämlich nicht.
Dafür musst du ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse deines Teams bzw. deiner Organisation entwickeln. Nur so kannst du den jeweiligen Führungsstil effektiv einsetzen, um eure gemeinsamen Ziele zu erreichen.
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